Wow! Bei dem Anblick fällt es mir wahrlich schwer, mich weiter auf die Straße zu konzentrieren. Der erste Blick auf den in der Sonne funkelnden Gardasee ist aber auch einfach umwerfend. Wir schlängeln uns von Norden kommend die Kurven bis Torbole hinunter. Der Gardasee liegt vor uns.
Besonders faszinierend finde ich, dass es den Anschein hat, als ob der See am Horizont einfach abbricht, so, als sei die Welt eine Scheibe. Dabei erstreckt sich der See noch viele Kilometer weiter in den Süden. Immerhin ist es der größte See Italiens.
Nach einigen Kilometern am östlichen Seeufer entlang, erreichen wir das erste Ziel unseres Roadtrips quer durch Italien: Malcesine. Der kleine Ort wird oft auch „Perle des Gardasees“ genannt. Unser Hotel finden wir recht schnell, eingebettet in einen Garten mit Olivenbäumen liegt es fast direkt am Rande der Altstadt und somit super zentral. Kurz die Koffer aufs Zimmer gebracht, dünnere Kleidung angezogen und schon steht der ersten Ortserkundung nichts mehr im Wege.
Unsere Schritte führen uns direkt hinein in den historischen Kern Malcesines. Die kleinen Gassen führen bergauf und bergab – dass dies erst der Anfang von unendlich vielen Treppenstufen und täglichem Bergauflaufen während unserer Tage in Italien ist, kann ich zu diesem Zeitpunkt nur schwer ahnen. Meine Waden sind jetzt, nach dem Urlaub, auf jeden Fall gut trainiert und froh, etwas Erholung zu haben.
Auf Goethes Spuren – unterwegs in historischen Gassen
Aber zurück zu Malcesine. Der Ort ist noch sehr ruhig, auf den Straßen sind kaum Menschen unterwegs. Wir sind kurz vor Saisonbeginn hier angekommen. Unser erster Abstecher führt uns direkt zur Scaligerburg, die bereits im 12. Jahrhundert errichtet wurde. Mächtig ragt sie oberhalb des Ufers auf und überblickt den Gardasee. Schon Goethe weilte während seiner Italienreise hier und lies sich von dem Panorama bezaubern. Wir genießen die Blicke auf den See und das Gefühl, endlich in Italien angekommen zu sein. Vom Turm der Burg hat man einen ganz besonders schönen Rundblick auf Malcesine und den Gardasee. Wie schön, dass die Touristenströme noch nicht hier sind, so sind wir die einzigen Personen hier und können in Ruhe das Ambiente in uns aufnehmen.
Anschließend schlendern wir noch ein bisschen durch die kleinen Gassen des Ortes. Es ist wirklich herrlich hier. Plötzlich öffnen sich die engen Gassen zu einem größeren Platz mit Hafenbecken hin. Hier befinden sich zahlreiche Cafés und Restaurants. Auch wir lassen uns hier nieder und sitzen eine Weile in der Sonne.
Schließlich neigt sich der Tag bereits seinem Ende entgegen. In einer kleinen und urigen Osteria lassen wir uns das Abendessen schmecken – oder auch eher nicht. Solltest du in der Osteria Santo Cielo einkehren, so bestell keinen Salat. Der war einfach nichts.
Ansonsten bietet Malcesine die optimalen Voraussetzungen, um von hier aus den Gardasee zu erkunden. Die Seilbahn startet von hier auf den Monte Baldo (2.218 m) und die Fähre verbindet Malcesine mit den anderen schönen Orten am See. Für uns war Malcesine der ideale Ausgangspunkt für unsere Entdeckungstouren am Gardasee.
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