Nach einer gefühlten Ewigkeit der Reise-Abstinenz auf Grund von unserem Job- und Wohnortwechsel, waren wir Ende Dezember endlich mal wieder auf Tour (mein Fernweh hat tatsächlich schon körperliche Schmerzen in Form einer Sehnenscheidentzündung im Fuß verursacht). Zwar reichte die Zeit nur für einen Kurztrip von Freitag bis Sonntag, aber das ist immerhin besser als gar nichts.
Wer uns auf Facebook oder Instagram folgt, wird bereits wissen, wo die Reise hin ging: nach Prag. Und somit für mich das erste Mal in die Tschechische Republik. Und zugleich das erste Mal nach Osteuropa.
Von unserer neuen bzw. meiner alten Heimat aus ist Prag in knappen fünf Stunden mit dem Auto erreichbar. Die Hinfahrt gestaltete sich direkt sehr abenteuerlich. Auf der Höhe von Dresden kämpften wir mit einer Schneedecke auf der Autobahn, gefühltem Schritttempo und dem kurzen Gedanken, unseren Urlaub spontan nach Dresden zu verlegen. Aber nachdem wir dann auf einem Parkplatz in der Pampa eine Vignette für Tschechien erstanden hatten (in einer kleinen Hütte, sehr suspekt), fuhren wir unserem Ziel weiter entgegen.
Prag – what to see
Nachdem wir unser Auto sicher in der Tiefgarage des Hotels abgestellt und wir uns kurz im Zimmer frisch gemacht hatten, konnte die Erkundungstour starten.
Mit der U-Bahn ging es bis zur Station Malostranska. Die erste Station unserer Entdeckungstour führte uns direkt hoch zur Prager Burg.
Prager Burg
Auf dem Weg zur Burg sind einige Höhenmeter zu überwinden. Unterwegs haben wir uns noch schnell mit einer raffinierten hot potato gestärkt, eine in Spiralen auf einen Stock gewickelte Kartoffel. Einfach, aber lecker. Vor den Toren der Prager Burg hat man einen tollen Ausblick über die Stadt. Natürlich muss man um jeden Zentimeter gegen jede Menge anderer Touristen kämpfen, aber so ist das ja nun mal immer. Trotzdem lohnt sich der Aufstieg in jedem Fall.
Vor dem Tor bestaunten wir erst einmal zwei dort postierte Wachen. Mit dicken russischen Fellmützen auf dem Kopf musste die armen Kerle in der eisigen Kälte stehen und durften sich nicht bewegen. Das wäre ja mal überhaupt kein Job für mich. Hoffentlich werden sie gut bezahlt dafür…
In der Burganlage befindet sich eine ziemlich große Kathedrale. Von außen auf jeden Fall sehr imposant. Drinnen waren wir nicht – die Schlange reichte ungefähr von Prag bis zu Hause…
Was mich auf jeden Fall noch sehr anlockte, war das Goldene Gässchen. Eine kleine Gasse mit kleinen Häusern. Franz Kafka wohnte einmal hier. Und da mich “Die Verwandlung” aus dem Deutschunterricht immer noch verfolgt, musste ich natürlich auch sein Wohnhaus bestaunen. Allerdings muss man Eintritt für die Gasse bezahlen. Ob es sich nun gelohnt hat oder nicht – es war auf jeden Fall interessant und ich bin froh, die kleinen Häuschen mit eigenen Augen gesehen zu haben.
Karlsbrücke
Nachdem wir die Burg hinter uns gelassen hatten, führten uns unsere Schritte in Richtung Karlsbrücke. Ihr wisst schon, DIE Brücke Prags schlechthin. Voller Touristen und fahrender Händler – und doch unheimlich toll irgendwie. Die Skulpturen auf beiden Seiten der Brücke blicken auf die Fußgänger hinunter. Früher war sie die einzige Brücke, die die Stadt links und rechts der Moldau miteinander verband. Von hier aus gelangt man automatisch in die Altstadt.
Prager Rathaus
Eines meiner Highlights an unserem ersten Tag war auf jeden Fall der Blick vom Rathausturm hinunter auf die Stadt. Für ein paar tschechische Kronen Eintritt bekommt man hier einen Panoramablick über die alten Dächer, hinein in die engen Gassen und bis hinauf zur Prager Burg. Wirklich grandios. Und wer wie wir die Zeit so abpasst, dass die Sonne untergeht, kann sich auf richtig tolle Momente hoch über den Dächern Prags freuen.
Tanzendes Haus
Das Tanzende Haus gehört seit 1996 zu den neueren Sehenswürdigkeiten Prags. Entworfen wurde es unter anderem von Frank Gehry. Für uns Düsseldorfer war das Haus nicht soooo spannend, da wir die Gehry Bauten im Medienhafen Düsseldorfs bereits kennen. Das Tanzende Haus erinnert tatsächlich sehr an die Gebäude aus Düsseldorf, vor allem der “männliche” Part. Männlicher Part daher, da das Haus an ein tanzendes Paar erinnert. Der Mann wird von der rechten Haushälfte symbolisiert und trägt einen Hut.
John Lennon Wall
Bei der John Lennon Wall handelt es sich um eine Mauer, die seit den 80er Jahren über und über mit Graffiti besprüht wurde. Ob man sie gesehen haben muss – fraglich.
Generell muss ich sagen, gibt es in Prag weniger Sehenswürdigkeiten an sich als in anderen Metropolen oder Hauptstädten. Das habe ich aber als recht entspannend empfunden und für zwei Tage war es absolut ausreichend. Wenn man gerne in Museen geht, sollte man aber schon mehr Zeit einplanen. Den Charme der Stadt kann man nicht an Sehenswürdigkeiten festmachen, die gesamte Stadt rechts und links der Moldau ist als Ganzes einfach sehenswert und definitiv eine Reise wert.
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