Es ist unser vorletzter Tag hier in Mittenwald. Wie schnell die Zeit doch verflogen ist… Aber wir haben uns heute eine besonders schöne Tour vorgenommen: es soll zur Brunnsteinhütte gehen.
Ausgangspunkt unserer Tagestour ist der Parkplatz der Karwendelbahn in Mittenwald. Wir unterqueren die B2 und gehen dieselbe Strecke, die auch zur Mittenwalder Hütte führt. Der Weg verläuft ausschließlich in steilen Serpentinen und über einige Wurzelgeflechte durch den Wald. Nach einer knappen Stunde schickt uns ein Wegweiser rechts über den Leitersteig (bei dem Wort „Steig“ bekommt Laura schon ein leicht flaues Gefühl im Bauch), der das halbe Karwendelmassiv quert. Der Leitersteig ist zwar teilweise sehr schmal und verfügt über zwei gesicherte Passagen, die den Gebrauch der Hände erfordern, aber ist sonst im Grunde sehr einfach und entspannt zu gehen.
Nach knapp einer weiteren Stunde kommen wir dann an der neuen Hängebrücke an, die über die Sulzleklamm gespannt ist. Maximal 10 Personen gleichzeitig. Ob sie uns hält? Beim Überqueren schwankt es bedenklich. Aber puh, wir kommen sicher auf der anderen Seite an. Direkt im Anschluss gehen wir nochmals in steilen Serpentinen hinauf zur Brunnsteinhütte (1.560 m). Der Weg ist wieder sehr anspruchslos und einfach, jedoch auch konditionell eine kleine Herausforderung für ungeübte Wanderer wie uns. Wir treffen viele Wanderer aus dem nahen Scharnitz kommend, die diese schöne Tour zur Brunnsteinhütte auch mit Kleinkindern unternehmen. Die armen Kleinen – müssen den ganzen Berg hinter ihren Eltern hertapsen. Bei dem ein oder anderen ist die Laune daher auch entsprechend mies.
Über die Brunnsteinhütte
Die Brunnsteinhütte ist übrigens ein idealer Ausgangspunkt für mehrtägige Wanderungen im Karwendel, da sie eine Übernachtungsmöglichkeit für ca. 30 Personen ermöglicht. Aber auch Tagestouren zur Brunnsteinspitze, Gerberkreuz, Sulzleklammspitze, Südliche Linderspitze und westliche Karwendelspitze über den Heinrich-Noe-Klettersteig und den Mittenwalder Klettersteig sind von ihr aus möglich. Die Brunnsteinhütte ist ein leichter Hüttenanstieg, der sich aber mit dem schönem Ausblick auf das Wettersteingebirge und die Arnspitzen lohnt. Bewirtschaftet ist die Hütte voraussichtlich vom 15. Mai bis 15. Oktober.
Wir genießen jedenfalls erst mal ein schönes alkoholfreies Weizen, Skiwasser (bäh!), Käsebrot und Spiegeleier. Grandios! Unseren Abstieg nehmen wir, nach einem ausführlichen Sonnenbad (hallo Sonnenbrand) und diversen Streicheleinheiten mit den dort angetroffenen Ziegen (oder waren es Schafe? – egal, Laura hatte sie direkt in ihr Herz geschlossen), wieder über die Sulzleklamm-Hängebrücke hinab über das Hoffeld nach Mittenwald. Der Abstieg zum Hoffeld ist ein angenehmer, auf überwiegend Kies und Schotter breit ausgebauter Weg. Nur direkt hinter der Hängebrücke ist auf unserer Tour ein kleines Stück vom Hang in die Sulzleklamm abgerutscht. Das stört uns aber wenig, denn dieser Teil des Weges ist gut gesichert worden.
Am Fuß des Berges erwartet uns eine typische Almidylle: Kühe, grüne Wiesen und kleine Holzhütten so weit das Auge reicht. Wir sind begeistert und nutzen den Moment, um dort zu verweilen. Anschließend führt uns der Weg noch ca. 30 Minuten wieder hinein nach Mittenwald.
Nach so einer schönen Tour darf natürlich eines nicht fehlen: ein zünftiges Abendbrot! Also führt uns unser Magen direkt, zur großen Freude Lauras, zum nächsten Kaiserschmarrn. Oh, wie ist das lecker!
Schreibe einen Kommentar